Tren­nung

„Din­ge los­las­sen bedeu­tet, sie Sein zu las­sen.“
Tibe­ti­sche Weis­heit

Abschied und Neufindung

Man­che trifft es wie ein Blitz aus hei­te­rem Him­mel und der geht bis ins Mark, zutiefst erschüt­ternd und ver­let­zend. Für ande­re wie­der­um ist es der Schritt in eine stim­mi­ge Rich­tung, klar und ehr­lich. Oder es kann wie eine Erlö­sung aus einem schlim­men Zustand sein, wie eine Befrei­ung. Und für wie­der ande­re ist es eine gemein­sam gefun­de­ne Wahrheit.

Eine Tren­nung geschieht fast nie von heu­te auf mor­gen. Es gibt eine län­ge­re Geschich­te — Span­nun­gen, Ver­let­zun­gen, viel­leicht auch Demü­ti­gun­gen und Lügen oder es zeigt sich, dass es ein­fach lang­sam zu Ende geht.

Häu­fig gibt es die Hoff­nung, dass, wenn wir erst mal nicht mehr zusam­men sind und so nah auf­ein­an­der­sit­zen, alles bes­ser wird. Das kann auch auf eine Art stim­men. Man trennt die Paar­be­zie­hung. Aber die Eltern­schaft bleibt und dar­an hängt viel: Abspra­chen über Geld, Zei­ten, wer die Kin­der wann hat, Anschaf­fun­gen, der Weg­fall eines bis­her geleb­ten All­tags und vie­les mehr.

Es ist eine gro­ße Umstel­lung auf vie­len Ebe­nen und der Abschied von einem Fami­li­en­bild, das es so nicht mehr gibt. Die Zeit der Tren­nung ist eine schwe­re Pha­se, für alle in der Familie.

Die Tren­nung als Paar mit all den damit ver­bun­de­nen Gefüh­len zu voll­zie­hen und gleich­zei­tig in ver­ant­wort­li­cher Wei­se wei­ter­hin zusam­men Eltern zu sein, ist sehr schwer. Für das Kind, die Kin­der ist von gro­ßer Bedeu­tung zu erle­ben, dass die Eltern trotz­dem einen respekt­vol­len Umgang mit­ein­an­der haben. Ihnen tut es weh, wenn die Eltern nicht gut mit­ein­an­der umgehen.

Ich unter­stüt­ze sie ger­ne dar­in, einen gang­ba­ren Weg zu fin­den, als Eltern­paar und mit den Kindern.

„Das Leben ist ein rau­es, ein stür­mi­sches, ein gefähr­li­ches, ein unend­lich wei­tes, ein wil­des, vie­le Geheim­nis­se und vie­le Gefah­ren und Rif­fe beher­ber­gen­des Meer. Und es gibt nicht vie­le mil­de Tage, und es gibt so vie­le Mög­lich­kei­ten, Schiff­bruch zu erlei­den. Und auf jeden Sturm folgt der nächs­te und auf jede Untie­fe eine wei­te­re. Und es ist eine Kunst, eine Her­aus­for­de­rung, eine unbe­ding­te Not­wen­dig­keit, jeden Tag und immer wie­der aufs Neue nicht unter­zu­ge­hen.“Verfasser*in unbe­kannt