Eigen­wil­le

“Es gibt kein Alter, in dem alles so irr­sin­nig inten­siv erlebt wird wie in der Kind­heit. Wir Gro­ßen soll­ten uns dar­an erin­nern, wie das war.“Astrid Lind­gren

Das Ich wird geboren

Die Zeit zwi­schen dem zwei­ten und fünf­ten Lebens­jahr kon­fron­tiert uns mit dem ganz eige­nen Cha­rak­ter des Kin­des und sei­ner Art zu sein. Wäh­rend die Einen die Welt im Sturm erobern und die hal­be Woh­nung aus­ein­an­der neh­men, begeg­nen Ande­re ihrer Umge­bung eher in stil­ler und beob­ach­ten­der Art, sehr detail­liert und fein. Jedes Wesen hat sei­ne ganz eige­ne Art die Welt zu erfor­schen und sich zu eigen zu machen.

In sei­nem Aus­druck ist das Kind unmit­tel­bar, unver­stellt und inten­siv. Es folgt sei­nen eige­nen Inter­es­sen, macht gro­ße Ent­wick­lungs­schrit­te, Erfah­run­gen mit Gren­zen und sei­nem Sozialverhalten.

Es ist die emp­find­sa­me Zeit, in der sich das Selbst­be­wusst­sein des Kin­des bil­det. Aus der Art, wie wir auf sei­nen Aus­druck reagie­ren, macht es sich ein Bild von sich selbst.

Kon­flik­te äußern sich häu­fig in all­täg­li­chen The­men wie Zäh­ne­put­zen, Essen, Anzie­hen. Hier bringt uns das Kind mit sei­nem Ver­hal­ten mit­un­ter an unse­re eige­nen Gren­zen. Wir wer­den wütend und reagie­ren in einer Wei­se, mit der wir uns im Nach­hin­ein oft nicht gut fühlen.

An dem Punkt suchen wir leicht nach „Rezep­ten“, nach Tech­ni­ken oder Lösun­gen, um die Situa­ti­on in den Griff zu krie­gen. Für den Moment kann das zwar hilf­reich sein, aber lang­fris­tig funk­tio­niert es nicht.
Wie kön­nen wir füh­ren, unse­re eige­nen Gren­zen deut­lich machen und dabei das Kind nicht ver­let­zen? Dies ist ein Weg, der mach­bar ist und zufriedenstellend.

„Das habe ich noch nie vor­her ver­sucht, also bin ich völ­lig sicher, dass ich es schaf­fe.“Pip­pi Langstrumpf