Aus­zug

‚„Jedes Indi­vi­du­um bringt sei­nen ein­zig­ar­ti­gen Bei­trag in die Welt.“
Jack Korn­field

Der Weg in die Welt

Wie wird das eige­ne Leben aus­se­hen ohne unser Kind? Wich­tig ist, die bis­he­ri­ge Zeit zu wür­di­gen: die Lie­be, die Kraft, die Schwie­rig­kei­ten, die da waren, das unglaub­lich Schö­ne — eine Zeit vol­ler Intensität.

Was tun mit dem frei­en Raum, der sich jetzt öff­net? Was ver­än­dert sich im Leben und was bedeu­tet die­se Ver­än­de­rung für die Part­ner­schaft? Es braucht eine neue Aus­rich­tung, hin zu sich selbst.

Die Tren­nung vom Kind ver­läuft oft nicht so har­mo­nisch, wie man sich das viel­leicht wün­schen wür­de. Denn Tren­nung heißt auch sich abzu­sto­ßen, und bei­de Sei­ten haben ambi­va­len­te Gefüh­le dabei. Einer­seits ist es stim­mig und an der Zeit, das Haus zu ver­las­sen. Auf der ande­ren Sei­te ist es ein Ver­lust, der Abschied von einer sehr lan­gen Zeit, von etwas Ver­trau­tem. Und für jeden und jede ist es sehr indi­vi­du­ell, was die dafür benö­tig­te Zeit, Form, Inhalt und Ablauf betrifft.

Für die jun­gen Erwach­se­nen ist es der Weg in die Eigen­stän­dig­keit und es dau­ert sei­ne Zeit, bis sie ihren eige­nen Ort gefun­den haben. Die­ser Pro­zess ist oft nicht so leicht und kann Unsi­cher­heit, Über­for­de­rung und eige­ne Infra­ge­stel­lung mit sich brin­gen. Das sind alles wich­ti­ge Schrit­te zu sich selbst.

Über die letz­ten Jah­re hat schon eine Ablö­sung stattgefunden.

Trotz­dem blei­ben Fra­gen: Wie viel beglei­te ich sie jetzt? Fin­den die sich zurecht? In wie­weit hal­te ich mich zurück und wo kann ich sie vor etwas Schlim­men bewahren?

Wel­che Gefüh­le und Gedan­ken löst es in uns aus, wenn wir sehen, was unse­re Kin­der machen? Wo ist es hilf­reich, wenn wir uns ein­mi­schen und wo erschwe­ren wir dadurch ihren Weg? Ich unter­stüt­ze sie ger­ne bei die­sem Über­gang, deut­li­cher aus­ein­an­der hal­ten zu kön­nen, was die eige­nen Gefüh­le sind, und kla­rer sehen zu kön­nen, wel­che Schrit­te der jun­ge Erwach­se­ne für sich selbst wählt und braucht.